Diese Frage ist gar nicht so schwer: an ein krankes Pferd gehört ein Tierarzt. Wenn Ihr Pferd also wirklich lahmt, ein dickes Bein hat oder heiß ist, sollten Sie den Tierarzt ans Telefon holen. Sollte Ihr Pferd himgegen unrund laufen, Widersätzlichkeiten beim Reiten und Training zeigen, dann sind Osteopathen und Tierphysiotherapeuten eine gute Erstwahl. Die Krankheit bildet eine Grenzlinie: Über der Grenze Therapeut, unter der Linie Tierarzt. Auch ist es viel besser zu therapieren mit einer Diagnose bzw. einem Ausschluss. Besonders die intensiven Techniken (sofern Sie einen solchen Therapeuten rufen) sind nicht unproblematisch, da man als Pferdetherapeut nicht ins Tier schauen kann.
Selbstverständlich ist auch der Therapeut der richtige Ansprechpartner, wenn Pferde aus ärztlicher Sicht austherapiert sind, man keine Diagnose findet oder als unterstützende Maßnahme zu einer tierärztlichen Therapie. Osteopathen haben eine andere Ausbildung und meist andere Denkweise, insofern ergänzen sich Manualtherapeut und TA sehr gut.
Besonders schön ist es, wenn man sein Pferd prophylaktisch durchchecken lässt, damit man mit seinem Pferd gar nicht erst "unter die Linie" gerät. Je nach Beanspruchung sollte hier ein effizientes Intervall gewählt werden. Es wird immer Verspannungen und kleine Bewegungseinschränkungen geben, die sich unbehandelt verschlimmern werden. Pferde können dies recht lange gut kompensieren, so dass man es als Besitzer kaum erkennen kann. Erst wenn die Kompensationsschwelle überschritten wird, wird es für die meisten deutlich. Als Therapeut hört man dann oft, dass das Pferd "plötzlich" nicht mehr läuft und es sich vermutlich irgend etwas ausgerenkt oder verschoben hat. Die Erwartung liegt darin, dass man zum Pferd kommt und in einer Sitzung alles behebt.
Thies Böttcher | 22949 Ammersbek
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