Stresspunktmassage nach Jack Meagher


Grundgedanke

Die Stresspunktmassage nach Jack Meagher sucht und behandelt Muskelprobleme an klar definierten Regionen am Pferd. Zur Zeit sind es 29 Punkte je Seite des Pferdes. Diese Regionen sind meist zu finden in einem Übergang von Sehne zu Muskel in den kräftigsten Muskelgruppen. Verspannungen in diesen Bereichen stören nachhaltig die Motorik des Pferdes und können das Skelettsystem entsprechend verschieben und somit auch Stress in die Gelenke bringen.

Die Methode ist recht übersichtlich und schnell zu erlernen. Sie wird mittlerweile nicht nur an Therapeuten, sondern auch an interessierte Pferdebesitzer weitergegeben.
Viele Therapeuten nutzen die Punkte zur Schnelldiagnostik als auch zur Behandlung. Interessanterweise befinden sich in der Nähe dieser Punkte auch meist entsprechende Akupunkturpunkte, welche ähnliche Bezüge zum Bewegungsapparat haben.

Was sind Stresspunkte?

Stresspunkte oder Triggerpunkte sind nicht bloß Stellen im Muskel, die schmerzen, sie strahlen ihren Schmerz in andere Regionen aus. Man nennt dies einen "übertragenden Schmerz". Zu erkennen ist dies unter anderem an einem Haut- und Muskelzittern in anderen Bereichen. Weiterhin liegt solch ein Schmerzpunkt immer in einem Hartstrang, also einem verspannten Muskelfaserbündel. Der PH-Wert in diesen Bereichen ist auch deutlich niedriger.
Was Triggerpunke nun auslösen und wo sie sich genau befinden ist gut bekannt, die Geister scheiden sich jedoch darüber, was sie nun eigentlich sind. Vermutlich ist es Narbengewebe, welches unglücklicherweise direkt an den Muskelspindeln entstanden ist, die somit sehr schnell eine Kontraktion im Gewebe veranlassen. Dieser Bereich vergrößert sich und ist später als herter Bereich zu fühlen. Die Muskelstränge, in welchem dieses Narbengewebe besteht, neigt ebenso zur Kontrakion, was den Hartstrang ergibt. Folgt man dieser Theorie, lassen sie Stresspunkte nicht beseitigen, sondern lediglich ruhigstellen.

 


Die Behandlung der Stresspunkte

Die Behandlung, wie sie dem Ursprung nach empfohlen wird, beinhaltet mehrere Maßnahmen:

  • direkter Druck auf den Stresspunkt mit einem Druck , den das Pferd gerade noch aktzeptiert
  • Reibungen quer zur Faser (Querfriktion)
  • Drückungen über den gesamten Muskelbauch
  • Abschliessendes Dehnen über den gesamten Bereich.

Durch den direkten starken Druck wird die Durchblutung stark angeregt, die auch länger vorhält. Die Reibung quer zur Faser soll die Muskelfasern mechanisch voneinder trennen. Die Drückungen verbessern ebenso die Durchblutung und die Dehnungen lassen das Gewebe geschmeidiger werden. Soweit die ursprüngliche Idee.


kritische Gedanken und alternative Methoden

Die Behandlung funktioniert, das ist gar keine Frage. In der manuellen Therapie jedoch ist es ein wichtiger Grundsatz, keine neuen Reize in ein bereits gereiztes/ geschädigtes Gewebe zu bringen. Genau dies geschieht in dieser Technik. Neben der kurzfristigen Verbesserung muss man sich die Frage stellen, wie sich langfristig die Situation darstellt. Bei diesen starken Kompressionen besteht zumindest die Gefahr, Nachbarzellen ebenso in der Struktur zu schädigen. Durch diesen Vorgang würden Entzündungsmediatoren freigesetzt, welche die Durchblutung fördern und ebenso den Körper die Entzündung bekämpfen lässt. Es gäbe eine Verbesserung über einige Zeit, die Anzahl des zerstörten Gewebes wäre aber höher und der Triggerpunkt kann dann später wieder noch stärker aktiv werden. 

In den USA werden Triggerpunkte erfolgreich mit Mikroströmen behandelt, in der manuellen Therapie gibt es Techniken, die sanfter sind und ebenso wirken. Langfristige Massagen kombiniert mit Wärme hätten ebenso einen Effekt. Vermutlich bekommt man aber die Ergebnisse nicht in einer Sitzung. 
Man sollte im Hinterkopf haben, dass es für Stresspunkte mehrere Ansätze gibt- wenn die gewählte Behandlungsform nicht nachhaltig ist, ist es unter Umständen angebracht, die Therapieform abzuwandeln.

Begeriffsdefinitionen

Auch hier kommt man wieder schnell mit den Begriffen durcheinander. Während Claus Teslau, einer DER Dozenten für die Stresspunktmassage klar zwischen Stress- und Triggerpunkten unterscheidet (Stresspunkte sind im Bereich Übergang Sehne/ Muskel, Triggerpoints können überall im Muskelbauch vorkommen), so setzen dies andere Autoren gleich. Als Synonym zu den Triggerpunkten hört man auch oft Tenderpoints, die nach anderen Autoren wiederum etwas anderes darstellen. Evtl. ist so auch zu erklären, warum diese Punkte teils anders behandelt werden und warum man keine richtige Information darüber bekommt, WAS diese Punkte eigentlich sind bzw. warum es darüber unterschiedliche Meinungen gibt.